A Man with A Dödel

Bei Evolver rezensiere ich das Plakat zum neuen Sacha Baron Cohen-Film „Brüno“ und das zum Film mit Gerard Depardieu „Kommissar Bellamy“. Eins vorweg: wirklich gut finde ich keins von beiden…

8 thoughts on “A Man with A Dödel

  1. Nachdem ich mich ein wenig mehr mit dem Film beschäftigt habe, kann ich deine Kritik am Plakat leider nicht mehr teilen.

    Wenn man sich den Hintergrund genau anschaut (vor allem das Haus ganz hinten) kann man erkennen, dass es sich nicht um eine normale Stadt, sondern um ein „Urlaubsdorf“ handelt. Dieser Eindruck wird durch die „Strandfarben“ Gelb und Orange in der Schrift noch unterstützt. Die Typografie nimmt die Schlichtheit der Kulisse auf. Diese Kulissen kommen in ähnlich schlichter Form auch im Film vor und referenzieren immer auch auf die beteiligten Personen.

    Im Gegensatz dazu steht ganz offensichtlich Bellamy, der nicht ins Bild des Plakates passt, so wie er auch im Urlaub nicht von seinem Job abschalten kann. Ich würde seinen Gesichtsausdruck auch nicht als gelangweilt sondern eher als angespannt suchend beschreiben. – Es gibt diese Szene aber tatsächlich auch genau so im Film. Wenn du nach Szenenbildern suchst, wirst du sie schnell finden.

    Rein ästhetisch finde ich das Plakat auch nicht gelungen. Es gefällt mir nicht. Es kann uns aber trotzdem schon etwas über den Film verraten…

  2. Mit einigem Nachdenken und Hin-und-Her-Schauen kann ich deine Argumente gut nachvollziehen.
    Damit ist das Plakat allerdings ein perfektes Beispiel dafür, dass die Wirkung sich nach dem Ansehen des Filmes ändert. Ich schaue mir die Plakate ja mit Absicht „unbelastet“ an, um zu sehen, was ich über den Film erkenne, wenn ich nur das Plakat sehe – so wie das den meisten Menschen wahrscheinlich geht, wenn sie im Vorbeigehen ein Poster sehen. Ob der Film dann am Ende hält, was das Plakat verspricht (oder anders herum!), darauf könnte man wahrscheinlich dann in einem nächsten Beitrag eingehen – nach dem Motto „before & after“.

  3. PS: wenn du magst, kannst du auch bei Evolver direkt Kommentare hinterlassen, ich werde da auch benachrichtigt, wenn ein neuer Kommentar erscheint!

  4. Ich finde deinen Ansatz des unvoreingenommenen Blicks auch nicht verkehrt, allerdings ist es IMO oft nicht möglich, ein Plakat ohne konkreten Kontext zu beurteilen. – Mit Blick auf die verschiedenen Plakate zum Pfeiffer-Film fände ich es ganz interessant, wenn du die möglichen Adressaten des Plakates noch in deine Besprechungen aufnehmen würdest. Die sind nämlich oft bei mehreren Plakaten zu einem Film (wie auch bei Trailern) durchaus im einzelnen in unterschiedlichen Zielgruppen.

  5. Da stimme ich völlig zu: Ein Plakat muss seine wirkung auch lösgelöst vom Film entfalten, es sollte mir im mindest Fall ein gewisses Gefühl dafür vermitteln was ich von einem Film erwarten kann.

    Ein plakat das seine wirkung erst enfaltet nachdem man den Film gesehen hat, hat seinen Zweck als Werbemittel verfehlt.

  6. Letztlich kann die Werbewirkung des Plakates aber völlig vom Inhalt des Films losgelöst sein. D.h. das Plakat muss den Film nicht vorweg nehmen. – Oder vielleicht gilt für das Plakat das Motto eines guten Trailers: „Der Trailer muss besser sein als der Film, für den er wirbt…“.

  7. „Der Trailer muss besser sein als der Film, für den er wirbt….“ Sehr, sehr gut :-) Ich habe mal eine Doku über Trailer-Cutter gesehen, die meinten, die häufigste Frage, die sie zu hören bekämen wäre „Warum zeigt ihr immer die besten Szenen schon im Trailer?“, worauf sie mit einer Gegenfrage antworten: „Sollen wir die langweiligsten Szenen zeigen?!“…

  8. Naja, es ist schon etwas nervend wenn der Trailer einen spannenderen Film verspricht als das fertige Werk bietet (oder überhaupt qualitativ besser ist, wie das beim Herr Boll der Fall ist, Geniale Trailer zu kaum erträglichen Filmen), man würde sich schon eine gewisse Werbeerhrlichkeit (<-Oximoron) wünschen.
    Und bei Trailern wie dem doch eher abschreckenden ‚Mission Impossible‘ Trailer für den sie seinerseits die dämlichsten CGI Effekte des Films herangezogen haben kommt es einem dann so vor dass das Qualitätsmerkmal nach dem man sich entscheidet letztlich nur die Frage ist: „Was hat mich die Szene gekostet“ und die tatsächliche wirkung interessiert nicht wirklich.
    Richtig ärgerlich sind Trailer wie der für „Quarantäne“ in dem die Schlußszene des Films auch als Schlußeffekt für den Trailer herangezogen wurde, so kann man einem den Filmgenuß auch verderben.

    Aber stimmt schon, ein Plakat darf ruhig etwas effekthaschender, oder sensationalistischer sein als der Film der am Ende steht (das lässt sich vor allem bei Horrorfilmen schön beobachten), aber die generelle Richtung sollte sich am beworbenen Film orientieren.

    Man muss zur Ehrenrettung des doch recht simpel wirkenden „Bellamy“ Plakat natürlich sagen dass die Filme Chabrol’s mir vom gefühl genauso daher kommen wie das Plakat, von daher ist es schon passend, da sich wohl nur wenige den Film ansehen werden die mit Chabrol nichts anfangen können.

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