Plakat – Tonight The Angels Cried

via outnow.ch


Was wir sehen: zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, deren Portraits genau mittig geteilt und aneinander montiert sind, schauen uns intensiv vor einem schwarzen Hintergrund an.
Darunter sehen wir den Filmtitel „crying angels“

Worum es augenscheinlich geht: Zwei sehr düstere Engel in Menschengestalt finden zueinander?

Worum es tatsächlich geht: Ivan (Grigoriy Antipenko) ist ein Geschäftsmann, dessen Leben sich nur um Geld, Anerkennung und seine Arbeit dreht. In seiner Welt existiert keine Liebe, bis er auf Nadeshda (Natalya Ivanova-Fenkina) trifft, eine Prostituierte, die sich schon lange in ihrer eigenen Hölle befindet. Drogen und Alkohol haben sie den Glauben an das Gute verlieren lassen. Ivan möchte sie für sich gewinnen, aber Nadeshda möchte ihn um seiner selbst willen nicht in ihr Leben lassen…

Zum Plakat: Hier wirkt natürlich sofort der direkte Blickkontakt zum Betrachter. Die beiden schauen uns direkt an und diesem Anblick kann man sich nur schwer entziehen.
Was an diesem Plakat bemerkenswert ist, ist die mittige Teilung der Gesichter. Psychologisch und biologisch gesehen gibt es für die Partnerwahl die Theorie, dass Menschen mit ähnlichen Gesichtsproportionen sich oft auf den ersten Blick anziehend finden und sich unterbewusst für kompatibel halten (unabhängig davon, ob das auch so ist).
Diese Theorie scheint hier bildlich 1:1 umgesetzt – zumindest Ivan glaubt, in Nadeshda die perfekte Partnerin für sich gefunden zu haben und auch beider Einstellung scheint auf den ersten Blick ähnlich zu sein.
Die Proportionen ihrer Gesichter ähnelnd sich verblüffend: die Nasenform, die Lage der Augen, die Breite der Lippen, die Form des Mundes, die Augenbrauen, ja sogar der Haaransatz scheint bei beiden identisch an. Fast könnten sie auch Geschwister sein, die in einem gemeinsamen Kampf gegen den Rest der Welt antreten.
Dass nicht alles so perfekt und schön ist, wie die beiden aussehen, zeigen die unterkühlten Farbtöne des Plakates, die es fast s/w erscheinen lassen.
Der Schriftzug, der zersplittert anmutet, erscheint passend, wenn auch etwas langweilig. Die Wahl einer serifenlosen Schrift ist bei einem Filmtitel, der das Wort „Angel“ enthält, allerdings zu begrüßen, denn geschwungene Serifen- oder Schreibschriften würden hier Klischees heraufbeschwören.

Ob der Film bei uns in die Kinos kommt, ist leider fragwürdig, denn russische Filme haben es leider nach wie vor schwer, auch ein großes Publikum anzusprechen. Vielleicht hat jedoch der Überraschungserfolg von „Wächter der Nacht“ den Weg geebnet?
Für die weinenden Engel gibt es jedenfalls derzeit noch keinen Starttermin und auch die IMDB-Seite geizt mit Informationen.

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