Aaah, kreisch! Edward!

(dies ist eine kurze Erwähnung, um dem Hype gerecht zu werden, gestalterisch ist das nämlich nicht erwähnenswert)
Das Poster zu „New Moon“ ist aufgetaucht – all over the web. Ich hab’s bei justjared gefunden.

Alles Basterds außer Mutti – Plakate zu „Inglourious Basterds“

Seit einiger Zeit schwirren die Plakate zum neuen Tarantino-Film nun schon im Netz herum, und fast täglich kommen neue „Character-Poster“ dazu. Es ist also Zeit, mal einen näheren Blick auf diese Plakate zu werfen.

Was wir sehen: Auf jedem Plakat ist jeweils ein „Basterd“ in meist martialischer Pose zu sehen. Mindestens eine Waffe ist zu erkennen. Der Hintergrund scheint eine schmutzige Wand zu sein und auch die Fotografien selber sind auf „dirty“ getrimmt.
Dazu jeweils der Schriftzug mit dem Namen des Darstellers (!) und der Bemerkung „IS A BASTERD“.

Worum es augenscheinlich geht: Ein Bastard wäre wortwörtlich übersetzt entweder ein „Miststück“, oder für die etwas derberen Stunden ein „Arschloch“. Es scheint nach der Pose der Darsteller also darum zu gehen, dass da ein paar Mistkerle (und -stücke) sehr stolz darauf sind, biestig und böse zu sein. Der Kleidung nach zu urteilen passiert das Ganze in einem historischen Kontext.

Worum es tatsächlich geht: Im nazibesetzten Frankreich wird eine Gruppe von jüdisch-amerikanischen (!) Soldaten eingesetzt, um Angst und Schrecken unter den Besatzern zu verbreiten. Sie nennen sich selber „Basterds“ und schlachten die Nazis möglichst brutal, um ihrem Ruf gerecht zu werden. Irgendwann stoßen sie dabei auf ein jüdisch-französisches Mädchen, welches ein Kino in Paris besitzt, welches sich die Nazis unter den Nagel reißen wollen. Aber sie haben nicht mit den Basterds gerechnet, die zu allem bereit sind…

Zum Plakat: Tarantino hat ja schon immer ein Faible für falsche Orthographie, bzw. Wortspielereien gehabt. Dass die Bastarde also mit „e“ statt „a“ und das „inglorious“ mit zwei mal „ou“ geschrieben wird, darf getrost diesem Spleen zugeordnet werden. Eine tiefere Bedeutung hat dies sicher nicht – es sieht halt irgendwie ein bisschen cooler aus, was bei Tarantino ja extrem wichtig ist.
Brad Pitts (selbst mit halbem Pornobalken noch attraktiv) große Narbe an seinem Hals gibt uns einen kleinen Hinweis darauf, mit wem wir es hier zu tun haben – er ist der Anführer der Basterds – und er steht für die immer noch tiefsitzende Wut, die bis heute nicht verflogen ist. Er macht klar „Nazis verdienen keine Menschlichkeit. Sie müssen vernichtet werden. Jeder Soldat unter meinem Kommando schuldet mir 100 Naziskalps.“ Diese Einstellung, gepaart mit einem gesunden Selbstbewusstsein, sieht man dem Plakat auch an – Brad Pitt hält die Hände herausfordernd in die Hüften gestemmt und schaut leicht von oben auf uns herab. Sein Gesichtsausdruck sagt uns, dass er die Sache zwar ernst nimmt, aber auch einen derben Scherz versteht.
Bei den anderen Charakterplakaten scheint die Freude über den Auftrag zu überwiegen – die Herrrschafften posieren und schmunzeln, als ginge es um einen erfreulichen Auftrag, auf den man lange gewartet hat. Typisch für Tarantino, der seine Freude an Gewaltdarstellungen schon zur Genüge bewiesen hat – eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema „3. Reich“ darf man hier nicht erwarten – aber mal ehrlich, sind wir dessen nicht auch unter Umständen müde? So kommt hier der simpel gestrickte Gegenentwurf zur Betroffenheitsverfilmung – die Nazis bekommen den Arsch endlich auf brutalste Weise voll, so wie sie es verdient haben! Und das sieht man den Plakaten auch an – ganz ernst zu nehmen ist das nicht, zumal hier die Darsteller mit ihren Charakteren gleichgesetzt werden – oder ist Diane Kruger tatsächlich so ein Miststück?
Ästhetisch gesehen sind die Plakate jedoch recht langweilig – es gibt eine zweite Plakatreihe zum Film, die ungleich brutaler und, wenn man nicht zart besaitet ist, ungleich ästhetischer und ansprechender aussieht (via allesglotzer):

Hier ist auf den ersten Blick ersichtlich (mehr als bei der anderen Reihe), dass es brutal und martialisch zugeht. Gnade darf man nicht erwarten. Die Plakate enthalten sogar in Deutschland verbotene Symbole, weswegen ich vermute, dass es diese Poster wohl nicht an hiesige Plakatwände schaffen werden.
Eine einfache Botschaft, die Tarantinos Film hat und die wohl auch viele Menschen unterschreiben können ist „Keine Gnade für Nazis“ – in einer Zeit, in der simple Aussagen am meisten Aufmerksamkeit erlangen ein interessantes Signal. Diese Plakat sind ein gutes Beispiel dafür.

Evolver – neue Rezensionen Star Trek / Boy A

Bei Evolver sind neue Rezensionen von mir erschienen – und zwar zu Boy A und Star Trek. Leider sind dort nicht alle Plakatvarianten zu sehen, deshalb liste ich die jetzt hier alle mal auf :-)

Als erstes die vier Einzelplakate, die das Star-Trek-Logo ergeben:


Die ausdrucksstarken s/w-Portraits:

Das unglückselige „enthält-wirklich-alles-Plakat“, mit dem natürlich hauptsächlich geworben wird:

Das Plakat von Kabel 1, welches für den Star-Trek-Monat auf dem Sender wirbt:



Und das schöne Alternativplakat zu Boy A:

Plakat – Moon


Was wir sehen: einen aus s/w-Streifen zusammengesetzten Kreis auf schwarzem Grund. Im Zentrum des Kreises steht ein Astronaut, der seinen Helm abgenommen hat und ihn im Arm hält. Dazu der Filmtitel „Moon“ und der Untertitel „950,000 Kilometer von zu Hause ist das Schlimmste, was dir begegnet, du selbst.“

Worum es augenscheinlich geht: Die Einsamkeit des Alls. Und wie es wirklich ist, ohne Monster, Alien und schwarze Löcher durch die Unendlichkeit zu schweben.

Worum es tatsächlich geht: Sam Bell (gespielt vom grandiosen Sam Rockwell) ist seit drei Jahren ein Angestellter bei Lunar. Er arbeitet auf Selene, einer Mondbasis, wo er Helium3 abbaut, welches die Energiekrise, der die Erde unterliegt, abmildern soll.
In der Einsamkeit arbeitete er nicht nur an der Gewinnung von Helium3, sondern auch an sich selbst. Als jemand, der seine Wut schlecht kontrollieren kann, lernte er auf Selene, sich an Regeln zu halten und in einem routinierten Alltag zu leben. Jetzt freut er sich auf die Heimreise, die in ein paar Wochen stattfindet, auf seine Frau, seine Tochter und den vorzeitigen Ruhestand. Doch Lunar hat andere Pläne mit ihm…

Zum Plakat: Der Kreis hat mich an einen Siemensstern erinnert, den man zur Bestimmung des Auflagemaßes eines Objektives benutzt.
Auf dem Plakat ergeben die s/w-Streifen optisch ein flimmerndes Grau, in welchem sich der Protagonist befindet. Ein toller optischer Trick, der die Botschaft gut transportiert: obwohl die Umgebung ruhig und harmonisch scheint, sieht man beim genaueren Hinsehen, dass etwas nicht stimmt – und Sam Bell befindet sich im Zentrum dieser Unruhen.
Abgesehen von den roten Einsätzen auf dem Raumanzug wirkt das Plakat monochrom, fast s/w. Auch dies strahlt Ruhe aus und die roten Akzente ziehen unseren Blick zum wichtigsten Teil des Filmes – Sam, der auf sich selbst zurückgeworfen ist. Wenn man sich den Trailer ansieht, merkt man, dass Rockwell wahrscheinlich 99% Screentime hat, also (fast) unser einziger Protagonist ist – der Computer, mit dem er kommuniziert wird von Kevin Spacey gesprochen. Es gibt nicht viele Darsteller, die einen Film ganz allein tragen können; Sam Rockwell traue ich es zu – neben ihm ist schon so mancher Darsteller verblasst. Und „Confessions of a Dangerous Mind“ war trotz eines großen Ensembles, seine One-Man-Show.

„Moon“ ist – und das kann man auf dem Plakat sehr gut erkennen – ein SciFi-Film im Stil von „Solaris“ oder „2001: A Space Odyssey“, wo der Horror nicht durch kampfbereite Alien ausgelöst wird, sondern durch uns selbst und das System, in dem wir leben.
Wie sehnsüchtig der Film nicht nur von mir erwartet wird, zeigt sich auch darin, wieviele Informationen zum Film jetzt schon online zu finden sind, u.a. gibt es ein Blog, welches sich nur mit dem Film beschäftigt und einen Besuch wert ist.

Plakat – Terminator Salvation


via comingsoon.net

Was wir sehen: ein abgetrennter Roboterkopf, dessen Augen noch rot glühen, in der Hand gehalten von einem Menschen, der in einer apokalyptischen Landschaft steht.

Worum es augenscheinlich geht: Roboterschlachten deluxe. Mensch gegen Maschine.

Worum es wirklich geht: Genau darum. Eine Gruppe Überlebender Menschen, angeführt von John Connor (Christian Bale), kämpft ums Überleben. Und macht keine (Maschinen)gefangenen.
Der Film ist die lang erwartete Fortsetzung der Terminator-Reihe, deren Tiefpunkt mit „Terminator 3 – Rise of the Machines“ erreicht war. „Terminator Salvation“ ist also hoffentlich eine ebenso frische Kur für die Reihe, wie es „Batman Begins“ für den Fledermaushelden war. Schöne Parallele, dass Christian Bale in beiden Reihen die neue Hauptrolle spielt.

Mr Bale ist im Übrigen einer der Schauspieler, von denen ich wirklich jeden Film gesehen habe – und ich bin inzwischen überzeugt davon, dass er alles spielen kann. Das liegt zu einem großen Teil m. E. daran, dass er hinter seinen Rollen verschwindet. Anders als bei Brad Pitt, den ich zwar für fähig halte, der aber inzwischen eben immer Brad Pitt ist und nicht z. Bsp. Benjamin Button.
Zu Bales Highlights gehören für mich: „Empire Of The Sun“, „Metroland“ (eine sehenswerte Literaturverfilmung von Julian Barnes), „Velvet Goldmine“, „The Prestige“, „3:10 To Yuma“, „I’m Not There“ & natürlich „The Machinist“.
In seiner Karriere sind recht wenige Gurken dabei gewesen. Folgende Filme aber bitte vermeiden: „Mary, Mother Of Jesus“, „Prince Of Jutland“ (eine sehr reduzierte und langatmige Hamlet-Verfilmung) & „The New World“.

Zum Plakat: martialisches Motiv, passend zum Thema des Films. Mir persönlich ist da ein bisschen viel mit Photoshop herumgespielt worden; aber da der Film sicher auch mit Special Effects vollgestopft ist, passt das wohl zum Konzept.
Ich musste allerdings schon zweimal hinschauen, bevor ich die Hand gesehen habe, die den Kopf des Terminators hält und habe beim ersten Betrachten nur gedacht: „Hä?!“. Ja, so tiefsinnig sind meine Gedanken.
Die Schrift, die das metallische und rote des Maschinenkopfes wieder aufnimmt, finde ich stimmig, auch wenn ich den Durchschuss (Zeilenabstand) zu klein und die Sperrung der Buchstaben zu groß finde. Außerdem könnte das Rot in meinen Augen noch „glühender“ sein, denn so verschwimmt es ziemlich mit dem Hintergrund.
Insgesamt also ein gelungenes Plakat, typographisch wäre noch Feinarbeit zu leisten; aber das passt dann vielleicht nicht mehr zum martialischen des Filmes?!

IMDB-Link zum Film

Plakat – Where The Wild Things Are


Was wir sehen: Ein kleiner schreiender Junge in einem Pelzkostüm wird freundschaftlich von einem großen pelzigen Tier im Arm gehalten.

Worum es augenscheinlich geht: Um niedliche, große, pelzige Dinger und schreiende kleine Jungs. Die befreundet sind. Oder die eins sind?

Worum es tatsächlich geht: Der Film ist die Verfilmung von Maurice Sendaks (Kinder)Buch „Wo Die Wilden Kerle Wohnen“ – und das besteht eigentlich nur aus einer ganz kurzen Geschichte: Max hat am Abend nur Unfug im Kopf und wird von seiner Mutter bestraft, indem er ohne Abendessen ins Bett muss. In seinem Zimmer flüchtet Max in seine Fantasiewelt: eine Insel auf der die „wilden Kerle“ wohnen, deren König er schließlich wird, weil er der wildeste unter allen wilden Kerlen ist.

Zum Plakat: Auf dieses Plakat habe ich schon lange gewartet :-) Schon seit Monaten schwirren im Netz Gerüchte über den Film herum, zwischendurch hieß es, er würde nicht zu Ende gedreht. Nun scheint er aber doch beendet zu sein, auch wenn es bei uns sicher noch einige Zeit dauern wird, bis er ins Kino kommt.
Ich finde es ein bisschen schade, dass das Foto so zusammengesetzt aussieht, denn die „wilden Kerle“ sind keine Computeranimation, sondern quasi echte Figuren. Das Bild sieht aber schon bearbeitet aus, oder?
Das Motiv finde ich jedoch sehr passend und bezaubernd. Man sieht nicht den ganzen wilden „wilden Kerl“, sondern nur ein Stück, was Lust auf mehr macht. Und Max sieht aus, wie kleine Jungen beim Schreien eben aussehen. Man möchte ihm entweder gern ein Eis in die Hand drücken oder mit ihm mitbrüllen.
Auch die schon veröffentlichten Filmbilder lassen Vorfreude aufkommen.

IMDB-Link zum Film

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