Oster Special Teil 2 – Plakat – Alien


Der zweite Teil des unheiligen Osterspecials.

via Filmplakat-Archiv

Was wir sehen: Ein grünes, pickliges Ei, welches in der Luft schwebt und gerade aufbricht.Aus dem Inneren strömt Licht und Rauch. Der Boden unter dem Ei scheint ein Feld zu sein, welches von dem Ei beleuchtet wird.
Dazu gibt es den Schriftzug „Alien – das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ und „Die Bedrohung des Menschen in einer neuen Dimension“. Im Originalplakat stand da übrigens „in space no one can hear you scream“ – also „Im Weltall hört dich niemand schreien“.

Worum es augenscheinlich geht: Ein fremdartiges Wesen verbirgt sich in diesem Ei. Und es hat nichts Gutes vor.

Worum es tatsächlich geht: Das Raumschiff Nostromo ist nach einer langen Reise auf dem Rückweg zu Erde, als es ein Funksignal von einem eigentlich unbewohnte Planeten empfängt. Der Zentralcomputer des Schiffes, „Mutter“ genannt, ändert selbsttätig den Kurs, denn die Besatzung liegt im Kälteschlaf. Erst als es sich in der Umlaufbahn befindet, weckt Mutter die Besatzung. Diese versucht nun herauszufinden, warum sie auf diesem unwirtlichen Planeten gelandet ist und betritt dabei das Wrack eines Raumschiffes, welches abgestürzt zu sein scheint. In einem der Räume dieses Raumschiffes, findet Kane, ein Mitglied der Nostromo-Besatzung, ein ganzes Feld von eierförmigen Gebilden (talk Ostereiersuchen here ;-) – und eines der Eier öffnet sich und ein unbekanntes Wesen kommt heraus und heftet sich an den Helm von Kane. Um ihn zu untersuchen, wird er an Bord der Nostrome zurückgebracht – gegen den Willen von Ellen Ripley (Sigourney Weaver) und damit nimmt das Unglück seinen Lauf…

Zum Plakat: Ich bin der Meinung, außer dem Ei und dem Schriftzug „Alien“ hätte dieses Plakat nichts weiter gebraucht. Das Ei ist klar als solches zu erkennen, aber es ist fremdartig genug um erkennbar zu machen, dass da sicher kein Küken herauskommt. Das Licht, der Nebel und die abstoßende grüne Färbung tun ihr übriges. Dass das Feld im unteren Bereich des Plakates nicht von Menschen angelegt ist, scheint mir auch offensichtlich.
Es gibt eine Version des Plakates, die wirklich nur darauf reduziert ist, und die noch stärker wirkt:

Für mich eines der eindrucksvollsten Plakate der Filmgeschichte, dass nur durch das reduzierte Bild alles erzählt, was nötig ist.

Deutschland 09 – wir sind überladen

Das Plakat zu Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation


Was wir sehen: schwarz/rot/gold/grau und Schrift. Aber auch Schrift. Und Schrift!

Worum es augenscheinlich geht: Nun ja, das hervorstechendste Element ist der Titel und dieser sagt, es geht um „die Lage der Nation Deutschland im Jahr 09“.

Worum es wirklich geht: Hoffentlich um die Lage der Nation im Jahre 2009! Oder, wie es die offizielle Webseite zum Film ausdrückt: „ein Panoramabild der gesellschaftlichen und politischen Situation der heutigen Bundesrepublik“.
Als Kurz- oder Dokumentarfilm, abstrakt, poetisch, experimentell, kurz oder kürzer.

Zum Plakat: Der Deutschland-Bezug ist durch die Landesfarben offensichtlich.
Was aber m. E. auch transportiert wird: die Beteiligten nehmen sich selbst wichtiger, als ihre Filme. Deshalb sehen wir auf dem Plakat auch vorrangig Schrift: es wird nicht nur jeder Regisseur genannt, auch alle Hauptdarsteller und sogar Teile der Filmcrew von jeder Episode werden genannt. Bei 13 Kurzfilmen kommt da natürlich einiges zusammen, was als „Info“ untergebracht werden muss.
Ist das für den Kinozuschauer so entscheidend?
Das Plakat wirkt deshalb auf mich wie ein Kompromiss.
Man konnte sich also nicht auf ein bildliches Element einigen. Wozu auch? Es werden 13 unterschiedliche Sichtweisen in 13 Episoden erzählt, die kein einheitliches Bild ergeben können.
Wieso ist dann die nächste Idee aber, das Plakat so vollzustopfen, dass der sogar der Haupttitel fast untergeht?
Eine Reduzierung hätte mir auch hier besser gefallen: den Filmtitel groß in die Mitte, die beteiligten Regisseure in einem kleineren Block untergebracht.

Was mir als Element gut gefällt: die schwarz/rot/goldenen Pinselstriche im Hintergrund verleihen dem Plakat wenigstens ein bisschen Leichtigkeit. Und was mir positiv auffällt: das Schwarz hat den geringsten Anteil, Rot und „Gold“ stehen im Vordergrund; das lässt doch wenigstens auf ein bisschen Optimismus in den Filmen hoffen…

Mein Gegenvorschlag:

Warum ich immer für Reduktion bin? Ein Plakat wird normalerweise im Vorbeigehen (oder noch schneller: im Vorbeifahren) wahrgenommen. Es hat also nicht viel Zeit, seine Wirkung zu entfalten oder Informationen loszuwerden. Bei den paar Sekunden muss also vor allem schnell hängen bleiben, worum es geht. Und dafür sind so wenig Informationen, so übersichtlich wie möglich angeordnet am besten.
Wenn noch mehr Info untergebracht werden soll, kann das in kleinerer Schriftgröße durchaus geschehen: wer sich tatsächlich durch ein Plakat so angesprochen fühlt, dass er mehr wissen möchte, tritt auch mal näher heran und bleibt stehen.

Proudly powered by WordPress | Theme: Baskerville 2 by Anders Noren.

Up ↑