Zu Zweit ist man weniger Solo

Das Plakat zu „Der Solist“


Was wir sehen: Robert Downey Jr. starrt uns intensiv an. Jamie Foxx ist im Cellospiel versunken. Oder denkt über die skizzierte Skyline unter sich nach. Und warum fliegen da eigentlich so viele Strichvögel?

Worum es augenscheinlich geht: Jamie Foxx ist nicht nur Ray Charles, sondern auch ein formidabler klassischer Musiker. Robert Downey Jr. ist dramatisch intensiv, steht aber im Schatten von Jamie Foxx. Der hat ja auch das größere Instrument.

Worum es tatsächlich geht: Robert Downey Jr. spielt Steve Lopez, einen Journalisten, der auf der Suche nach einer Story auf den schizophrenen, obdachlosen aber begnadeten Cellisten Nathaniel (Foxx) trifft. Sie freunden sich an und Lopez versucht, das ehemalige Wunderkind wieder ins Leben zurückzuholen. Der Film basiert auf wahren Ereignissen.
(Hier kann man mehr über Nathaniel Ayers lesen).

Zum Poster: Ein kruder Mix. Dramatische Portraitbeleuchtung, verspieltes Indiegekritzel, ein nachdenklicher Jamie Foxx, und fast „floating heads“, die auch noch schlecht übereinander gelegt sind. Auf den ersten Blick passt das alles nicht zusammen. Es mag nun sein, dass mit den unterschiedlichen Stilen die Schizophrenie des Hauptcharakters unterstrichen werden sollte, allerdings erscheint ausgerechnert er auf dem Poster als das ruhigste und ausgeglichenste Element.
Ich denke, man hätte hier in zwei andere Richtungen gehen können: ein ganz klassisches, eher dramatisches Poster, auf dem nur Jamie Foxx zu sehen ist – oder man hätte das hibbelige, verstörende der Krankheit weiter ausbauen können. Auch hier bin ich der Meinung, dass man auf Downey hätte verzichten können – eine Nennung seines Namens hätte es auch getan.
Der Film heißt ja schließlich „Der Solist“ und nicht „Das Duo“.

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